Im Lauf eines Kindergartenjahres lernen die Kinder allerhand neue Spielmaterialien, didaktische Spiele, neue Kinder, mal gute, mal weniger wünschenswerte Umgangsformen im Miteinander und noch vieles mehr kennen. Man bietet an, fördert, fordert und tut. Und was machen die lieben Kleinen am Ende des Jahres am liebsten :-D? Höhlen bauen. Gut, dass wir allerhand Materialien dazu in unserem Turnraum haben und ich werde ihnen in den nächsten Tagen auch noch einiges zur Verfügung stellen, das sie bislang noch nicht hatten.
Das Schöne dabei ist allerdings, dass sie einander wunderbar ergänzen, richtig tolle Spielkameraden geworden sind und ein fantasievolles Miteinander verleben und es der pure Genuss ist, sie dabei still und heimlich zu beobachten und zu belauschen.
Nur manchmal,so wie heute, da wundert man sich ein wenig: Da denkt man sich schon die längste Zeit, wie schön die paar Kinder im Turnraum spielen, kein lautes Wort, dafür Gelächter, Gemurmel und ein nicht enden wollendes Tun, Umgestalten, Aufbauen, Abbauen und wieder neu bauen. Kommt eines der Kinder nach langer Spielzeit wieder zu uns in den Gruppenraum,da sage ich zu ihm: “ Ihr habt es aber heute fein miteinander.“ Sagt das Mädchen drauf:“ Nein überhaupt nicht, wir haben ein großes Problem, ich will aufräumen, mein Freund aber nicht.“ Es entlockte mir erst ein Staunen, dann ein Schmunzeln, denn das große Problem konnte leicht gelöst, werden, denn der besagte Freund rief in dem Moment: “ Ich bin ja schon längst dabei.“ Mit Aufräumen wurde allerdings so schnell noch nichts, denn kaum draußen wurde die Spielgeschichte schon wieder weiter gesponnen.
Ich überlege, ob wir nicht gemeinsam alle Spielsachen verräumen sollten und in die Sommerpause schicken und die letzten Wochen in Höhlen aus Schachtel, Brettern und sonstigem zubringen, wäre zum Schluss vielleicht noch einmal etwas Neues und Spannendes 😉
Endlich ist es warm draußen und die Kinder genießen die Sonne. Diesen Umstand haben wir heute ausgiebig genutzt, um im Freien zu jausnen, bunte Fußabdrücke zu gestalten und mit Wasser und Sand zu spielen.
An solchen Tagen genießen die Kinder ihre Zeit im Kindergarten noch viel mehr und es war schön anzusehen, als rote Wangen und strahlende Gesichter sich am Mittag verabschiedeten.
Fotos von dieser Aktion findet ihr in der Galerie 🙂
Wir hoffen nun natürlich, dass noch einge solcher Tage kommen und wir Wasserrutsche und Spritzkrake auspacken können und mit der Sonne und dem Wasser um die Wette springen können.
Im Zahlenland wird ja nicht nur gezählt wie es scheinen mag, sondern auch gemessen gewogen,geschätzt und sogarin wenig gerechnet. Letztes Mal haben wir gemessen und gewogen und haben mit Joghurtbechern und Bierdeckeln Türme von 1-10 gebaut aber nicht nur gebaut sondern vorher mit 2 Würfeln erwürfelt, welche Zahl um einen „Baustein“erhöht wird. Zu meiner Freude konnte ich feststellen, dass bei fast allen die Mengenbegriffe schon soweit sind wie sie sein sollen und es ihnen keine Schwierigkeiten mehr macht, ohne langes Zählen 2 Würfelmuster zu einem zu machen, also zu addieren. Die Kinder hatten viel Spaß an der Aktion und nachher wurde gleich nachgeschaut zu welchem der Türme man doch selbst gehört. wie groß bin ich – wie der 8er Turm oder sogar wie der 10er oder vielleicht sogar dazwischen drin. So konnten auch gleich ein paar räumliche Begriffe wieder geübt und gefestigt werden.
Als Schlussaktion hatte ich mir diesmal Lego bauen vorgenommen, mit der Aufgabe ein Auto zu bauen in dem 5 Leute sitzen, ich dachte mir das dürfte keine Schwierigkeit geben. Ich muss allerdings dazu sagen, Lego war in diesem Jahr nicht im Spielangebot, da es sehr selten genutzt wird und es die meisten Kinder auch zu Hause haben. Wie sich aber herausstellte, war es die schwierigste Aufgabe der Schulvorbereitung an diesem Tag, denn fast alle hatten Probleme mit dem Bauen und hatten fast keine Vorstellung davon, wie sie es anstellten sollen. Mit gemeinsamer Hilfe klappte es dann doch und in den folgenden Tagen wurde fleißig weitergebaut und es entstanden lustige und abenteuerliche Fahrzeuge, aber alle funktionstüchtig, denn sie wurden auf der Rampe gleich auf Fahrtüchtigkeit getestet 😀
In unserer Galerie “ Hallo liebe Zahlen“ findet ihr neue Fotos zu unserer Messaktion.
Da können die Kinder mit WI und Co umgehen, aber ein scheinbar einfaches Legospiel stellt sich als Schwierigkeit heraus. Das ist mit ein Grund, warum ich mich noch lange gegen den PC im Kindergarten wehren werde, für mich ist es wichtiger die Kinder können mit Materialien umgehen sich selbst etwas ausdenken und mit dem Ergebnis spielen und sich unterhalten, als ein paar Tasten zu drücken und eine Erfolgsmelodie zu hören.
Ich wünsche allen ein schönes langes Wochenende, mit hoffentlich bald viel Sonnenschein damit unsere Gemüter wieder etwas heller werden.